Wohnungsgenossenschaftliche Tagung 2022
Einmal im Jahr veranstaltet das Forschungsinstitut für Genossenschaftswesen in Nürnberg die Wohnungsgenossenschaftliche Tagung. Am Donnerstag, den 01.12.2022, war es wieder soweit und über 20 Teilnehmende aus ganz Bayern fanden sich im Tullnau Tagungspark zur diesjährigen Veranstaltung (Programm) ein.
Die Vorträge beschäftigten sich in diesem Jahr mit dem zentralen Thema „Krieg, Energiekrise, Inflation: Folgen für Wohnungsmarkt und Wohnungsgenossenschaften“.
Prof. Dr. Matthias Wrede, Vorstandsvorsitzender des Forschungsinstitutes für Genossenschaftswesen, startete mit der Begrüßung und den einleitenden Worten in die Tagung. In diesem Zuge stellte er das Genossenschaftsinstitut mit seinen Tätigkeiten und Leistungen kurz vor. Anschließend folgten drei Vorträge – von übergreifenden Informationen hin zur spezifischen Situation der Wohnungsgenossenschaften – und eine gemeinsame Podiumsdiskussion.
Im ersten Programmpunkt referierte Prof. Wrede zum Thema „Aktuelle Entwicklungen und Prognosen: Energie, Preise, Migration, Arbeitsmarkt“. Dabei erhielten die Teilnehmenden aktuelle Informationen zur Inflation und Geldpolitik, zur Fluchtmigration aus der Ukraine und den Auswirkungen auf Bevölkerung und Beschäftigung. Außerdem ging Prof. Wrede auf Verteilungseffekte, die Staatsverschuldung und abschließend auf einige Schlussfolgerungen ein.
Anschließend hielt Herr Dr. Ralph Henger, Senior Economist am Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V., einen Vortrag zur Fragestellung „Steht der Wohnungsmarkt vor einer Trendwende durch gestiegene Bau-, Finanzierungs- und Energiekosten?“. Eingangs beschrieb Dr. Henger die Situation sowie die Veränderungen auf dem Immobilienmarkt. Daraufhin stellte er die verschiedenen Faktoren dar, die den Immobilien- bzw. Wohnungsmarkt beeinflussen: Corona-Pandemie, Inflation, Zinsen, Energiekrise und Bodenpreise. Um die Entwicklungen der Praxis theoretisch zu untermauern, erläuterte Dr. Henger das Vier-Quadranten-Modell des Wohnimmobilienmarktes.
Über das Thema „Wohnungsgenossenschaften zwischen Klimaneutralität, Ukrainekrieg und steigenden Energiekosten“ hielt Herr Hans Maier, Verbandsdirektor des VdW Bayern, einen Vortrag. Nach einführenden Informationen zu Bayerns Wohnungswirtschaft und dem VdW Bayern ging er auf die Herausforderungen hinsichtlich des Wohnungsneubaus ein. Herr Maier präsentierte die Sicht des VdW Bayern zur Energiekrise, welche als Belastung für die Wohnungsgenossenschaften und ihre Mitglieder gilt. In diesem Zuge sprach er auch über das Thema Klimaneutralität.
Zum Abschluss fand eine Podiumsdiskussion mit allen Referenten und Herrn Prof. Dr. Richard Reichel, Geschäftsführer des Forschungsinstitutes für Genossenschaftswesen, als Moderator statt. In diesem Rahmen wurden u. a. das Klimaschutzgesetz und dessen Umsetzung sowie Fertigstellungsziele in Bayern und Deutschland diskutiert. Außerdem wurden Sanierungs- bzw. Modernisierungskosten aus gesamtwirtschaftlicher und genossenschaftlicher Perspektive thematisiert. Gemeinsam mit dem Plenum wurden die zentralen Probleme besprochen: Wirtschaftlichkeit, Fachkräftemangel und Material- bzw. Lieferengpässe. Auch die Rolle der zentralen Energieversorger und die Zusammenarbeit mit den Behörden waren Themen der Diskussion.
Ein herzliches Dankeschön an alle Referenten für die aktuellen und informativen Beiträge!
Wir freuen uns schon heute darauf, die Wohnungsgenossenschaftliche Tagung 2023 gemeinsam mit Ihnen gestalten zu können!